Die Klostererlebnistage Bodensee 2019 ermöglichen eine Erkundungstour durch die ehemaligen Zentren von Wissen und Kultur in der Vierländerregion. Vom 10. bis zum 13. Oktober bieten sie einen facettenreichen Einblick in den klösterlichen Lebensrhythmus und machen die beispiellose Verknüpfung von Spiritualität, Natur und Baukunst sichtbar. Grenzüberschreitend und interaktiv gewähren die Klostererlebnistage neue, überraschende Blickwinkel.
Mönche, Nonnen und ihre Klöster haben seit dem frühen Mittelalter die Landschaft rund um den Bodensee massgeblich gestaltet. Ihre besondere Wirtschafts- und Lebensweise hat eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen und zugleich viele Impulse für Neuerungen gegeben. Mit der landwirtschaftlichen Erschliessung, mit dem Wiederaufleben von Schriftlichkeit in den Klosterschreibstuben, mit dem Aufblühen der Wissenschaft und nicht zuletzt mit der Verbreitung des Christentums und der damit verbundenen geistigen und geistlichen Erneuerung ging ein enormer Aufschwung einher, der weit über die Region hinaus wirkte.
Im Kreuzgang neue Perspektiven gewinnen
24 Klöster beziehungsweise Klosterorte sind bei den Klostererlebnistagen 2019 mit dabei. Das Angebot reicht von Führungen zur Kulturgeschichte über inspirierende Gespräche und Impulsvorträge bis hin zum erlebnisreichen Übernachten im Kloster und zur Teilnahme am klösterlichen Leben. Auch Konzerte und Gebete beleben das Programm – ebenso Amüsantes wie Besinnliches. Selbst das leibliche Wohl kommt bei Wildkräuterwanderungen oder Weinproben nicht zu kurz.
Der Himmel auf Erden und ein fliegender Pater
In den historischen Klosteranlagen mit ihren kunstvollen Kirchen lassen Führungen die Vergangenheit wieder erlebbar und begehbar werden. Den Himmel auf Erden zeigen die barocken Klosterkirchen. Im Barockkloster Schussenried dreht sich alles um den Chorherren Caspar Mohr, der vor 400 Jahren den Menschen das Fliegen beibringen wollte. Mehr über das Kloster als Wirtschaftsbetrieb können Interessierte in Weingarten erfahren. Ordensgemeinschaften in Hegne, Kellenried Siessen, Reute und Roggenburg laden dazu ein, Klosterluft zu schnuppern und informieren über das Leben im Kloster. Übernachten kann man auch in der ehemaligen Kartause Ittingen, wo die kargen Mönchszellen die Gestaltung der Hotelzimmer inspiriert hat.
Weltkultur als sakrales Erbe
Die Welterbestätten St. Gallen und Reichenau zeigen nicht nur ihre architektonisch bedeutenden Kirchen. Sie erinnern zugleich an die wichtigste Kunst der Mönche: das Schreiben. In Kursen können sich Kinder und Erwachsene in der Kalligraphie üben. Die Stadt Konstanz wird für die Dauer eines geführten Spaziergangs wieder zur alemannischen Bischofsmetropole des Heiligen Konrads. In Kloster und Schloss Salem werden verschiedene Führungen angeboten, bei denen man die ehemalige Reichsabtei aus unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen kann.
Von Nachbarn und Seelenverwandten
Die Kartause Ittingen erinnert an den Schweizer Nationalheiligen Bruder Klaus, welche den Kartäusern «seelenverwandt» war. Und am Sonntag, 13. Oktober, laden auch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zum Erlebnistag im Kloster ein und bieten unter dem Motto «Ziemlich gute Freunde» u.a. Themenführungen zur deutsch-französischen Beziehung. Mehr Infos sowie das komplette Programm zum Download gibt es unter www.bodensee-kloester.eu.
pd
Inspiration Bodensee
Tourismus und Kirche im Bunde
Das Tourismusprojekt «Inspiration Bodensee: Kirchen, Klöster, Weltkultur» rückt den grossen Schatz an bedeutenden Klöstern und Kirchen der Region, an Geschichten und Traditionen ins Bewusstsein. Mit «Inspiration Bodensee: Kirchen, Klöster, Weltkultur» sollen sowohl Einheimische als auch Besucher für die Botschaften der Projektpartner begeistert werden. Inhaltlich geht es um die Themen Weltkulturerbe, Konstanzer Konzil, Oberschwäbische Barockstrasse sowie Pilger- und Jakobswege. Aber auch um die Aspekte «Lebendigkeit der Traditionen» und «Spiritualität als Plus».